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Kartoffeln für Alle!

Eine Kolonne Lastenräder auf dem Weg nach München. Im Gepäck: tonnenweise Kartoffeln. Bereits zum dritten Mal startete am letzten Wochenende die Münchner Kartoffelfahrt - die Aktion verbindet die Zugangsgerechtigkeit zu Grundnahrungsmitteln mit regionaler ökologischer Landwirtschaft und postfossiler Mobilität - und mit jeder Menge guter Laune beim gemeinsamen Radeln.
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Warum Kartoffel-Fahrt?Geschält und am Stück, als Knödel gerollt oder in Streifen frittiert - egal wie wir sie genießen, die Kartoffel ist vielseitig, (meistens) nahrhaft und gehört mit knapp 60 kg pro Jahr und Kopf zu den Grundnahrungsmitteln in Deutschland 1 |
Knolle als Luxusgut? Das geht auch anders: die ProjektideeIns Leben gerufen wurde die Aktion durch den Wunsch, mehr Menschen Zugang zu gesunden, regionalen Lebensmitteln zu ermöglichen, gleichzeitig Landwirt:innen eine faire Entlohnung zu bieten und nebenbei die Verkehrswende voranzubringen. Durch einen Corona-bedingten Zufall kam Tom Michels, der Gründer der Aktion auf die Idee, Spenden für Kartoffeln zu sammeln und diese anschließend an kostenlose Verteil-Stationen für Lebensmittel zu liefern. Mit Erfolg: 2020 konnten in unter zwei Tagen 1,5 Tonnen Kartoffeln finanziert werden. 2 |
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Neue Partner aus der ökologischen LandwirtschaftDoch damit nicht genug: seit letztem Jahr wird die Aktion von Daniel Überall, Mitgründer der Kartoffelkombinat eG unterstützt. In der genossenschaftlich organisierten Gärtnerei werden seitdem auf einem halben Hektar Acker Bio-Kartoffeln für die Aktion angebaut. Anbau und Ernte werden weiterhin aus Spendengeldern finanziert. 2 |
14 Tonnen Ernte - und wie kommt die nach München?Statt die Ladung wie üblich per LKW in die Stadt zu befördern, kommen bei der Kartoffelfahrt neben Transportern auch Fahrräder zum Einsatz, in allen Größen, Formen und Varianten. |
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Foto: g.lemoni |
Regionaler und postfossiler geht's kaum: Kartoffel-Transport über 36 kmVon Egenhofen bei Mammendorf ging's im Pulk und bei bestem Wetter auf den Weg in die knapp 40 Kilometer entfernten Münchner Caritas-Stationen - mit Ladungen im zwei- bis dreistelligen Kilobereich pro Fahrer:in konnten so über 4,5 Tonnen der Ernte per Rad transportiert werden. |
Ankunft mit Applaus und LagerfeuerIn der Stadt erwartete die bepackten Radler ein herzlicher Empfang. Kaum angekommen und ausgeladen, landeten die ersten Knollen auch gleich im vorbereiteten Lagerfeuer. |
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Auf in die nächste RundeDie Kartoffelfahrt ging 2022 in ihr drittes Jahr. Eine gelungene Aktion, bei der Alle entlang der Wertschöpfungskette auf ihre Kosten kamen: von den Erzeuger:innen über die Transporteur:innen bis zu den Genießenden. So kann Solidarität funktionieren, wenn das gängige Ernährungs- und Unterstützungssystem nicht greift. Und an den aufgetürmten Kartoffelbergen in den Abgabestationen wurde deutlich, wie viel möglich ist - wenn wir keinen vergessen und zusammenhalten. |
Ökologische & solidarische Landwirtschaft in Mammendorf: die Ackerflächen des Kartoffelkombinats |
Gute Ernte: geplant wurde mit 8-10, geerntet wurden etwa 14 Tonnen Kartoffeln |
Umladen: die unverpackten Kartoffeln landen in unterschiedlichsten Transportmitteln... |
... vom Lastenrad... |
... bis zur Packtasche |
Geht da noch was? Beim Abwiegen |
Mehr Infos
Die Kartoffelfahrt finanziell unterstützen
Die Kartoffelfahrt
Die Kartoffelkombinat eG
Die Caritas am Westpark
Quellen
1 https://www.bmel-statistik.de/ernaehrung-fischerei/versorgungsbilanzen/kartoffeln/
Die Kartoffelkombinat eG ist Mitglied des Münchner Ernährungsrat e.V.
Fotos: alegra kommunikation